St. Stephanus

Geschrieben von Ludwig Petry am .

 

 

 

Die Gemeinde St. Stephanus verfügt über eine eigene Homepage mit einem Auszug aus der Geschichte von Siegfried Scharbert über die reichhaltige und wechselvolle Geschichte der Kirche vom 12. Jahrhundert bis zur Restaurierung des romanischen Turms einschließlich der Glockenanlage. Zum Baustil und zur Architektur wird in der Denkmalliste (Nr. 24) vermerkt: "Dreischiffige Backstein-Basilika im klassizistischen Rundbogenstil mit dreiseitigem Chorschluss und hohen Rundbogenfenstern aus dem Jahre 1844; vorgesetzt ein sechsstöckiger quadratischer Turm aus dem 12. Jh. mit hohem Haubendach".

Die heutige Hallenkirche ist nach Süden ausgerichtet. Die bis 1848 bestehende Vorgängerkirche war nach Osten ausgerichtet. Der alte Kirchturm blieb bei der Drehung der Ausrichtung erhalten. 

Lageplan  web

Archäologische Grabungen in den Jahren 2002 und ab 2010 haben die Grundrisse von zwei Vorgängerkirchen aus der karolingischen und aus der romanischen Zeit freigelegt. Dabei wurden auch  Priestergräber entdeckt und ein Priesterring gefunden. Der Heimatkreis Lank e.V. ergriff die Initiative zur Neugestaltung des Kirchplatzes im Jahre 2014. Jetzt sind die Grundrisse der Vorgängerkirchen als Bodendenkmal erlebbar (s.dazu auch die Lokalberichterstattung in der Westdeutschen Zeitung und in der Rheinischen Post).

Die Pläne von Friedrich Wilhelm von Schadow (Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie 1826 – 1859) sahen eine Innenausstattung vor, die ein Gesamtkunstwerk im Stil der Nazarener bedeutet hätte (s. St. Apollinaris-Kirche bei Remagen). Aus finanziellen Gründen kam es aber nicht zur Verwirklichung dieser Pläne. Besondere  Aufmerksamkeit verdienen heute die Kassettendecke, 01-kirchenschiff.jpgdie Figur des Kirchenpatrons  aus der Mitte des 18. Jh., die Marienfigur im linken Altarraum sowie die Fenster, die Pilasterkapitelle im Obergaden, das Tabernakel, die Kanzel, das Gemälde „St. Stephanus" von Joseph Tunner (1849) und das moderne Gemälde „Hochzeit zu Kana" von Walter Habdank (1985), die Figurengruppen im Retabel sowie eine Kreuzigungsgruppe von Karl Hoffmann (1847/48), die nach dem 1. Weltkrieg zu einem Gefallenendenkmal umgewidmet  wurde (s. Kunst und Kultur in und um St. Stephanus).

Die 1883 in Dienst genommene Orgel wurde mehrfach modernisiert. Die letzte Generalüberholung nahm 1983 die Firma Weimbs, Hellenthal, vor. Die Orgel hat jetzt 30 Register und 1792 Pfeifen. Etwa ein Drittel des Pfeifenbestandes stammt noch aus der  Barockorgel vor 1883.