Haus Meer

Geschrieben von Ludwig Petry am .

Haus Meer Toreinfahrt 1920
Grabstein HannekesSpuren einer klösterlichen Friedhofskultur gibt es auch auf Haus Meer. Sie baut offensichtlich auf einer Bestattungskultur vor der Klosterzeit auf, wie drei römische Steinsarkophage zeigen, von denen einer im Meerbusch-Gymnasium aufbewahrt wird. Die Chorfrauen wurden innerhalb der Immunitätsmauer beerdigt – je höher im Rang umso näher am Altar der Klosterkirche und im Kreuzgang. Aber auch Domestiken („Bedienstete des Klosters“) wurden auf dem Klostergelände beerdigt, wie der 2010 gefundene Grabstein des Klosterschmieds Paulus Hannekes zeigt.
Die Verehrung der Seligen Hildegunde ist erstmals nachzuweisen im 16. Jahrhundert und reicht bis in die Gegenwart. Zu ihr wurde gebetet, weil man glaubte, „dass ihr Gürtel den Schwangeren und ihr Kamm den an Kopfschmerzen Leidenden nach der Berührung die gewünschte Erleichterung verschaffe“ (Horstkötter, H. 24, S.92). Die Reliquien tauchten erst wieder 1967 auf und zwar in Osterath. Sie kamen 1972 nach der Gründung der Stadt Meerbusch zur Büdericher Gemeinde St. Mauritius. 1974 schuf die Goldschmiedin Sonja Mataré, Tochter von Ewald Mataré, den unter der Altarplatte in St. Mauritius aufgestellten kunstvoll verzierten Reliquienschrein (Foto).