Kunst und Kultur in und um St. Stephanus

Geschrieben von Ludwig Petry am .

Kreuz Gonella Pfarrstraße

In der Nähe des Pfarrhauses Ecke Gonellastraße/Pfarrstraße  beginnt ein Kreuzweg mit sieben Fußfällen, auch "Römerweg" oder "Römerfahrt" genannt, der in Lank im Unterschied zu Osterath aus 7 Holzkreuzen besteht. Früher waren diese Kreuze aus Beton, hergestellt im Latumer Kalksandsteinwerk Franz Schmitz. Der Heimatkreis Lank kümmerte sich schon früh um die Kreuze an folgenden Stationen: 1. Station: Kreuz Pfarrstraße/Ecke Gonellastraße, 2. Station: Claudiusstraße/Park Krankenhaus, 3. Station: Claudiusstraße/Ecke Uerdinger Straße, 4. Station: Uerdinger Straße/Am früheren Lipperhof, 5. Station: Hauptstraße/Ecke Kaiserswerther Straße, 6. Station: Mühlenstraße/Ecke Kaiserswerther Straße, 7. Station: Rheinstraße/Ecke Mühlenstraße.  Die lokale Presse berichtet immer wieder über die "althergebrachte Römerfahrt" im Ort als Ersatz für eine Pilgerreise - ausführlich mit Fotos und Beschreibung der sieben Fußfälle. Immer wieder engagieren sich Bürgerinnen und Bürger sowie Lanker Handwerker und vor allem der Heimatkreis Lank e.V. für den Erhalt dieses religiösen Kulturgutes (Die sieben Kreuze von Lank-Latum). 

Über das Kreuz am Forstenberg, das nicht zur "Römerfahrt" gehört,  den dort stehenden "Kruseboom" (= Baum unter dem ein Kreuz steht), einem  Ort der Meerer Gerichtsbarkeit, berichtet 1977 der Heimatforscher Addo Winkels in D'r Bott, grüne Mappe, Heimatkeis Lank. Das Kreuz am "Kruseboom" war nicht nur eine Station der Lanker Fronleichnamsprozession. Der Kruseboom  war  im übrigen  ein Zeugnis für Grenzstreitigkeiten zwischen dem Kloster Meer und der Burg Linn. Um ihn ranken sich zahlreiche Anekdoten. Die Eiche soll über 600 und die Linde über 300 Jahre alt sein (Extra-Tipp Meerbusch vom 22.4.2012, S. 5).

Ende 2021, also miten in der Corona-Zeit, stellt der Heimatkreis Lank westlich des Latumer Sees an der Gabelung des Waldwegs mit dem Weg zum Herrenbusch ein Flurkreuz der besonderen Art auf. Um den ehemaligen Grabstein der Familie des Schmieds Lingen, deren Grabstelle aufgelöst worden war, vor einer "Entsorgung" zu retten, sondern stattdessen als Kulturgut zu erhalten, übernahm er den Stein, ließ ihn fachmännisch säubern und die personenbezogenen Daten wegfräsen. Stehen blieben die Worte "Mein Jesus Barmherzigkeit". Der Grabstein war gerettet als ein Flurkreuz - als ein Kulturgut der anderen Art. 

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Pfarrer Norbert Viertel segnete das "malerisch mitten in der Landschaft" stehende Flurkreuz. Ein ehemaliger Grabstein lädt lädt ab jetzt  als Flurkreuz "alle Vorbeikommenden  zur Besinnung" ein.  Angelika Kirchholtes berichtet darüber in der Rheinischen Post (2.12.21). 

(Foto: Angelika Kirchholtes)