Gnadenkapelle Niederdonk

Geschrieben von Ludwig Petry am .

Außenanlage und Umgebung

Die Düsseldorfer Architekten Brauns und Janeschitz-Kriegl haben die Niederdonker Kapelle seit 1964 umfassend renoviert und 1967 die Außenanlagen in ihrer heutigen Form angelegt. Unter freiem Himmel ließen sie den monolithischen Altarstein aus schwarzem Basalt aufstellen. Er war zur Oktav im September 1967 fertig gestellt. Er überzeugt durch seine harmonischen Proportionen. Seine lapidaren Formen korrespondieren mit der Kapellenarchitektur Bei der Festoktav finden auf dem Kapellenvorplatz viele hundert Menschen Platz.

Hinter dem Altar wurde ein barockes Steinkreuz  aufgestellt. Zu Füßen des Korpus befinden sich ein Totenschädel und gekreuzte Knochen als Zeichen des memento mori. Das Kruzifix stand bis 1803 vor dem Tor des klosters Meer, kam schließlich auf den Büdericher Friedhof und blieb bis 1973 auf dem dortigen Priestergrab. Als dieses einen neuen Grabstein bekam, bekam das Kreuz an seinem heutigen Platz .

Im Vordergrund des Kapellenvorplatzes steht auf einer oktogonalen Steinsäule die Replik einer flämischen Madonna aus Sandstein. Das Original, eine flämische Statue aus dem 14. Jahrhundert mit den typischen Schüsselfalten des Gewandes, befindet sich im Dominikanerkloster von Knokke/Belgien. Pfarrer Eitel ließ die Kopie in den 1970er Jahren anfertigen und aufstellen.

An der Südostseite der Kapelle ist unter einem Holzdach der fast 3 m hoge Kruzifixus von Jacob Wasen (1878 - 1959) angebracht. Das Kreuz kam aus St. Mauritius in die Niederdonker Kapelle, bevor es seinen heutigen Platz  fand. Jakob Wasen war gelernter Schreiner und in jungen Jahren wohl an der Restaurierung der Kalkarer Altäre in St. Nicolai beteiligt. 1928 schuf er den Kruzifixus und vermachte ihn nach dem Tod seines Vaters 1929 der katholischen Gemeinde. Der leidende Christus trägt die Züge des Bildhauers. Dessen jahrelanger Umgang mit spätgotischen Skulpturen ist hier unverkennbar.