Gnadenkapelle Niederdonk

Geschrieben von Ludwig Petry am .

gimp pict3a sieben schmerzen

 Will man als Fußpilger die Kapelle erreichen, nutzt man am besten den Siebenschmerzenweg, der vom "Schlangenkreuz" (Hohegrabenweg) durch die Felder vorbei an sieben Stationshäuschen direkt zum Kapellenvorplatz führt. 

 

 

 

 

Das Schlangenkreuz wurde laut Inschrift auf der Vorderseite 1878 errichtet. Es steht an der alten Wegstrecke, die früher den Dyckhof mit dem Kloster Meer verband. In den Mauernischen der Stationshäuschen stehen Bronzeplastiken der sieben Schmerzen Mariens, 1950 geschaffen von dem Düsseldorfer Bildhauer Kurt Zimmermann (1910 - 1961): Weissagung des Simeon, Flucht nach Ägypten, Jesus im Tempel, Begegnung auf dem Kreuzweg, Maria unter dem Kreuz, Beweinung, Grablegung. Der gedenktag für die "Sieben Schmerzen" Mariens" ist im liturgischen Kalender der 15. September. Er erinnert an das Leid der Gottesmutter und empfiehlt sie den Gläubigen als Vorbild. Die Stationshäuschen liegen, von weitem sichtbar, idyllisch im freien Feld, für Gläubige und Spaziergänger immer noch eine Oase der Ruhe.

Der Kreuzweg von Willl Hanebal        

Kreuzwegstation von Wilhelm HandballEin weiterer Weg durch Felder und Wiesen führt um den Dyckhof herum: der Kreuzweg. Dazu gibt es ein Video der Kunsthistorikerin Isabelle von Rundstedt im Gespräch mit Diakon Gerd Kremer.

Der Kreuzweg besteht aus 14 Stationshäuschen mit Schieferreliefplatten des Büdericher Bildhauers Wilhelm Hanebal (1905-1982), die den Betrachter zum Nachdenken über das Leben und Sterben Christi auffordern. Besonders während der Oktav gehen viele Gläubige betend diesen Weg und bei der Lichterprozession erlebt er allabendlich seine große Stunde.

Hanebal führte zwischen 1967 und 1969 die ersten sechs Reliefs aus. Die restlichen folgten in den 1970er Jahren. Bei der eckigen Formensprache der Reliefs hat er sich am klassischen Expressionismus orientiert. Das 

DSC 9920dominierende kompositorische Element der Szenen ist das Kreuz, häufig in Schräglage. Ihm ordnen sich die kantig stilisierten Figuren unter. Verzerrte Proportionen und holzschnitthaft vereinfachte Gesten unterstreichen den expressiven Charakter der Darstellungen.

Die "Kräutermesse" an Mariä Himmelfahrt (16. August) auf einem Niederdonker Bauernhof und die "Pferde- und Fahrzeugsegnung" am Ende der Niederdonker Festoktav (jeweils im Septdokumentieren die enge Verbindung von religiösem Brauchtum zum ländlichen Raum und seiner Bevölkerung.

 

 

Link zum Internetauftritt der Kath. Kirchengemeinde St. Mauritius und Heilig Geist: www.smhg.de

Link zum Video der Kunsthistorikerin Isabelle von Rundstedt im Gespräch mit Diakon Gerd Kremer über die Kunstschätze in der Kapelle: Kunstschätze im Innern der Kapelle

Link zum Video der Kunsthistorikerin Isabelle von Rundstedt im Gespräch mit Diakon Gerd Kremer über den: Kreuzweg von Will Hanebal um den Dyckhof

Literatur:

Karl Emsbach u. Max Tauch, Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss, hrsg. vom Oberkreisdirektor des Kreises Neuss, Köln 1986, S. 138 - 141.

Nicola Born, Das Triptychon in der Niederdonker Kapelle, in: Meerbuscher Geschichtshefte, Heft 12, Meerbusch 1995, S.108 - 135.

Katholische Kirchengemeinde St. Mauritius und Heilig Geist (Hrsg.), Maria in der Not. Kapelle Niederdonk.Aachen 2007, mit Beiträgen von Inge Sternemann, Rudolf Dahm, Theo Garbas, Gerd Höffmann, Karl-Heinz Pütz, Johannes Maria Strauss.

Katholische Kirchengemeinde St. Mauritius und Heilig Geist (Hrsg.), Flyer: Kirchenfenster "auf Zeit" in der Niederdonker Kapelle, Meerbusch o. J.

Klütsch, Margot:  Meerbuscher Kunstwege. Kunstwerke und Denkmäler im Stadtbild, Düsseldorf 2010, S. 56 ff.

Klaus Hellmich, Die Büdericher Friedhofsteile von 1833 und 1873 und ihre alten Familiengrabmale, in: Meerbuscher Geschichtshefte, Heft 27, Meerbusch 2010, S.103.

 

 

......und so sehen Künstlerinnen und Künstler die Kirche

Buederich Gnadenkapelle Hackspiel

   "Hochzeit in Niederdonk" von Editha Hackspiel (colorierte Radierung)