St. Cyriakus

Geschrieben von Ludwig Petry am .

 

Letzte Überarbeitung: 18.10.2017

Die aktuellsten Informationen zur Pfarrei "Hildegundis von Meer", zu der die Kirchen und Gemeinden St. Stephanus  in Lank, St. Nikolaus in Osterath, St. Franziskus in Strümp, St. Pankratius in Ossum-Bösinghoven, St. Martin in Langst-Kierst und St. Cyriakus in Nierst gehören, finden Sie hier.

 

Die einschiffige neuromanische  Kirche St. Cyriakus in Nierst wurde nach den Plänen des Düsseldorfer Architekten Wilhelm Süldenfuß 1894/95 von dem Stratumer Maurerbetrieb Adam Reiners gebaut. Sie hat  zwei Kirchenpatrone, die beiden frühchristlichen  Märtyrer und Heiligen Cyriakus (†303) und Laurentius († 258). Daran wird durch die Kirchenfenster im Chor sowie durch zwei Bestandteile des ehemaligen Schnitzaltars erinnert. Der Nebenpatron Laurentius verweist auf die Kirche des Klosters Meer. Dem Hauptpatron Cyriakus und Namensgeber der Kirche ist eine weitere Figur gewidmet.


 

 

         Stadtteile Nierst.Kirche St.CyriakusStadtteile Nierst.Kirche St.Cyriakus Innen

  (rechtes Foto: Innenansicht aus der Broschüre: 100 Jahre St. Cyriakus)

 

Es ist anzunehmen, dass Mönche von Suitbertuswerth (heute Kaiserswerth) um 700 eine Kapelle gegründet haben und zwar auf dem Gelände des späteren Seisthofes. Dies ist auch die Kernzelle des 1166 erstmals  urkundlich erwähnten Dorfes „Niederseist" (>"Nierst"). An diesen früheren Standort erinnert heute noch eine vom Heimatkreis Lank e.V. aufgestellte Schrifttafel. Die neue Kirche am heutigen Standort wurde 1895 eingeweiht.

Die Kirche wurde 1973 als typische Dorfkirche unter Denkmalschutz gestellt, 1975 „von Grund auf renoviert, wobei das Mauerwerk aus Feldbrandsteinen nach Entfernung von Putz und Mörtel als schönstes Innendekor voll zur Geltung kam und dem Bau ein echtes rustikales Aussehen verleiht, ohne die sakrale Atmosphäre zu stören. 1980 wurden die Seitenfenster nach Entwürfen von Rolf Lippold erneuert."  „1991 wurde eine neue Orgel angeschafft" (aus: 100 Jahre St. Cyriakus).

Für die erforderlichen Malerarbeiten stand u.a. der in Lank geborene Heinz Gockel zur Verfügung, der 1961 erste Erfahrungen als Kirchenmaler bei der Restaurierung der Kassettendecke der Lanker Kirche St. Stephanus gesammelt hatte. Zu den Handwerkstechniken gehörte "das Untermischen von Eigelb und Heringsbrühe unter die Farben, um den gewünschten Hochglanz- oder Mattglanzeffekt zu erzielen". Die umfangreichen Renovierungsarbeiten in St. Cyriakus im Jahr 1975 umfassten "Arbeiten an Gewölben, Bänken, baulichen und sakralen Inneneinrichtungen wie Altar- und Gabentisch, Konsolen, Wandbildern, Holzfiguren bis hin zum Tabernakel. Die Tabernakeltüren, der Aufsatz und das darauf stehende Kreuz sind mit echtem Plattgold verziert." (Johannes Toups in "Nierst Aktuell, Herbst 2014", S. 10-13)


In der Kirche hängt die wohl älteste Glocke von Meerbusch von ca. 1300 (Vortrag von Theo Haefs und Franz Jürgens 18.10.2017). Am oberen Rand der Glocke sind die Namen der vier Evangelisten zu lesen. Bis zum Bau der neuromanischen Kirche läutete die Glocke in der ehemaligen Kapelle vom Seisthof. 1960 musste sie repariert werden Seit Ende 2011 dürfen die Glocken von St. Cyriakus nicht mehr stündlich die Zeit schlagen, weil einige Anwohner den Klang als störend empfinden. Das bedauern insbesondere die "alten Nierster".

Zu der künstlerischen Innenausstattung zählen Arbeiten von Michael Franke (Ambo "Fischfang"), von Eleonore Fretzen (Kruzifix und Figur des Kirchenpatrons St. Cyriakus)  sowie neben den Fenstern der Zelebrationsaltar, das Tabernakel, zwei Engelfiguren und Säulen (aus der früheren Kapelle?):  www.kirche-im-bistum-aachen.de

Link:  zur Pfarrei "Hildegundis von Meer" und ihren Kirchen und Gemeinden

Link: zu den Glasfenstern

Link: zur Denkmalgalerie

Link: zur Rheinischen Post vom 18.10.2017

 

Literatur:

Emsbach, Karl/Tauch, Max:  Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss, Köln 1986, S.146-147

Festkomitee 800-Jahr-Feier Nierst 1985: Nierst ein Dorf am Niederrhein., 1985

Pfarrgemeinderat der Vikarie St. Cyriakus (Hrsg.): 100 Jahre St. Cyriakus Nierst, 1995