Lank-Latum
Die Ortssilhouette von Lank wird – neben Teloy Mühle und Wasserturm – maßgeblich von der Pfarrkirche St. Stephanus geprägt. Sie bildet auch den Hintergrund des sog. „Lanker Malerwinkels“ (Blick von der Pfarrstraße) und gibt dem Alten Markplatz einen besonderen Akzent.
Die noch junge evangelische Kreuzkirche in Lank markiert hingegen das jüngere Wohngebiet in Richtung Nierst. Ihr etwas abseits stehender Kirchturm ist ein Blickfang für den von dort kommenden Besucher des Ortes.
St.Stephanus mit Dorfbrunnen
Kreuzkirche
Geschrieben von Falk Neefken
Die aktuellsten Informationen über die Ev. Kirchengemeinde Lank, zu der die Kreuzkirche in Lank-Latum und die Versöhnungskirche in Strümp gehören, finden Sie hier.
Die Kreuzkirche Lank ist typisch für den evangelischen Kirchenbau der 60er/70er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Tendenz war, das Sakrale zurückzudrängen und die Welt in die Kirche oder die Kirche in die Welt zu holen. So wurden weniger Kirchen denn Gemeindezentren mit integrierten oder zuschaltbaren Sakralräumen geschaffen.Die Kreuzkirche an der Nierster Straße ist solch ein Multifunktionsgebäude. Entworfen von Prof. Lothar Kallmeyer, Münster, wurde sie gleichsam am Ortsrand gebaut und ist mittlerweile von der Bebauung eingeholt worden. Der Baukörper ist in roten Ziegelsteinen hochgezogen. Sein Zentrum bildet der Gemeindesaal, der zugleich Kircheraum ist. Um ihn herum gliedern sich Gemeinderäume, teilweise nur durch Schiebewände abgetrennt, die ergänzt werden durch einen Bürotrakt und die Küsterwohnung.
St. Stephanus
Geschrieben von Ludwig Petry
Die aktuellsten Informationen zur Pfarrei "Hildegundis von Meer", zu der die Kirchen und Gemeinden St. Stephanus in Lank, St. Nikolaus in Osterath, St. Franziskus in Strümp, St. Pankratius in Ossum-Bösinghoven, St. Martin in Langst-Kierst und St. Cyriakus in Nierst gehören, finden Sie hier.
Die Kirche St. Stephanus in Lank-Latum gehört mit ihrem romanischen Kirchturm aus dem 12. Jahrhundert zu den ältesten Pfarrkirchen in Meerbusch. Sie steht unter Denkmalschutz (Nr. 24). Am Tag des offenen Denkmals im Jahr 2021 lud der Heimatkreis Lank die Öffentlichkeit zu einem virtuellen Aufstieg in den Turm ein (s. Video).
Geweiht ist die Kirche dem Heiligen Stephanus, dem Patron der Pferde und des Gedeihens auf dem Feld und im Haus. Sein Gedenktag ist der 26. Dezember. Heute ist sie die Pfarrkirche der seit 2009 durch Zusammenlegung gebildeten Pfarrei „Hildegundis von Meer". Der neue Name nimmt Bezug auf die Selige Hildegundis von Meer (1112-1183), die 1166 auf Meerbuscher Gebiet das Prämonstratenserinnenkloster Meer stiftete und dessen erste Abtissin wurde. Ihr Todestag, der 6. Februar, ist der jährliche Gedenktag an
(Foto: Theo Haefs, WZ 11.8.2014)
Die Gemeinde St. Stephanus verfügt über eine eigene Homepage mit einem Auszug aus der Geschichte von Siegfried Scharbert über die reichhaltige und wechselvolle Geschichte der Kirche vom 12. Jahrhundert bis zur Restaurierung des romanischen Turms einschließlich der Glockenanlage. Zum Baustil und zur Architektur wird in der Denkmalliste (Nr. 24) vermerkt: "Dreischiffige Backstein-Basilika im klassizistischen Rundbogenstil mit dreiseitigem Chorschluss und hohen Rundbogenfenstern aus dem Jahre 1844; vorgesetzt ein sechsstöckiger quadratischer Turm aus dem 12. Jh. mit hohem Haubendach".
Die heutige Hallenkirche ist nach Süden ausgerichtet. Die bis 1848 bestehende Vorgängerkirche war nach Osten ausgerichtet. Der alte Kirchturm blieb bei der Drehung der Ausrichtung erhalten.
Archäologische Grabungen in den Jahren 2002 und ab 2010 haben die Grundrisse von zwei Vorgängerkirchen aus der karolingischen und aus der romanischen Zeit freigelegt. Dabei wurden auch Priestergräber entdeckt und ein Priesterring gefunden. Der Heimatkreis Lank e.V. ergriff die Initiative zur Neugestaltung des Kirchplatzes im Jahre 2014. Jetzt sind die Grundrisse der Vorgängerkirchen als Bodendenkmal erlebbar (s.dazu auch die Lokalberichterstattung in der Westdeutschen Zeitung und in der Rheinischen Post).
Die Pläne von Friedrich Wilhelm von Schadow (Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie 1826 – 1859) sahen eine Innenausstattung vor, die ein Gesamtkunstwerk im Stil der Nazarener bedeutet hätte (s. St. Apollinaris-Kirche bei Remagen). Aus finanziellen Gründen kam es aber nicht zur Verwirklichung dieser Pläne. Besondere Aufmerksamkeit verdienen heute die Kassettendecke, die Figur des Kirchenpatrons aus der Mitte des 18. Jh., die Marienfigur im linken Altarraum sowie die Fenster, die Pilasterkapitelle im Obergaden, das Tabernakel, die Kanzel, das Gemälde „St. Stephanus" von Joseph Tunner (1849) und das moderne Gemälde „Hochzeit zu Kana" von Walter Habdank (1985), die Figurengruppen im Retabel sowie eine Kreuzigungsgruppe von Karl Hoffmann (1847/48), die nach dem 1. Weltkrieg zu einem Gefallenendenkmal umgewidmet wurde (s. Kunst und Kultur in und um St. Stephanus).
Die 1883 in Dienst genommene Orgel wurde mehrfach modernisiert. Die letzte Generalüberholung nahm 1983 die Firma Weimbs, Hellenthal, vor. Die Orgel hat jetzt 30 Register und 1792 Pfeifen. Etwa ein Drittel des Pfeifenbestandes stammt noch aus der Barockorgel vor 1883.
Die Kirche verfügt über 3 Glocken (Stephanusglocke, Sebastianusglocke, Schutzengelglocke) und ein kleines Glöckchen (Wandlungsglocke) im Dachreitertürmchen (s. Rheinische Post vom 25.10.2017). Im Zweiten Weltkrieg teilten sie das Schicksal der meisten Glocken aus den Meerbuscher Kirchen und wurden zum Einschmelzen für Rüstungsgüter eingezogen (s. Rheinische Post, ebenfalls vom 25.10.2017), kehrten aber teilweise wieder zurück. Die Bronzeglocken „Sebastianus" und „Stephanus" aus den Jahren 1642 und 1706 wurden überarbeitet und 2002 neu gesegnet.
"Seit 1993 der Glockenturm (Anm.: der evangelischen Kreuzkirche) an der Nierster Straße errichtet wurde, sind das katholische und das protestantische Geläut von den Tönen her aufeinander abgestimmt, so dass über ganz Lank-Latum ein harmonischer Glockeklang liegt" (Mike Kunze in der Rheinischen Post vom 24. Dezember 2019, s.unter Links)
Link zur: Pfarrei "Hildegundis von Meer" mit ihren Kirchen und Gemeinden
Link zur: Denkmalgalerie
Link zum Tag des offenen Denkmals 2021, zu dem der Heimatkreis Lank ein Video mit Glockengeläut zum Kirchturm ins Netz stellte
Link zu den Kirchenfenstern: Kirchenfenster
Link zur Rheinischen Post vom 24.12.19: Die Meerbuscher Glocken zur Weihnacht
Kirchenführer:
Scharbert, Siegfried: Kirchenführer St. Stephanus Meerbusch-Lank, hrsg. Heimatkreis Lank e.V., Meerbusch 2009
Literatur:
Dohms,Peter (Redaktion): Die Pfarrkirche St. Stephanus 1844 - 1994, hrsg. von der Pfarrei St. Stephanus Lank und dem Heimatkreis Lank e.V., Meerbusch 1994
Emsbach. Karl/Tauch, Max: Kirchen, Klöster und Kapellchen im Kreis Neuss, Köln 1986, S.142-145
Radmacher, Franz-Josef: Kirchturm und Glocken von St. Stephanus von Grund auf restauriert, in: Meerbuscher Geschichtshefte, H. 19, Meerbusch 2002, S. 159 - 172
Kunst & Kultur in der Kreuzkirche
Geschrieben von Falk Neefken
Letzte Bearbeitung:31.01.2018
Kunst und Kultur in der Kreuzkirche
Kirchenmusik wird seit den Anfängen der Gemeinde intensiv gepflegt. Die Gemeinde hat sich in den letzten Jahren nicht nur neue Orgeln in der Kreuzkirche und in der Versöhnungskirche in Strümp angeschafft, sie unterhält auch eine hauptamtliche B-Kirchenmusikerinstelle. So proben zwei Kinderchöre, eine Kantorei und der Evangelische Chor unter Leitung der Kirchenmusikerin Claudia Jacobs, singen in Gottesdiensten sowie bei Gemeindeveranstaltungen und konzertieren.
Konzerte finden in der Kreuzkirche als auch in der Versöhnungskirche in Strümp statt. Für größere Aufführungen nutzt die Gemeinde die Katholische Parrkirche St. Stephanuns in Lank.
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Kunst und Kultur in und um St. Stephanus
Zuletzt bearbeitet am 3.12.21
Die "rhythmische Architekturgliederung und die abwechslungsreiche Formensprache" erlauben es, die Kirche insgesamt und ihre innere Ausgestaltung auch als ein Kunstwerk zu betrachten. Das gilt insbesondere für "die prächtige, am Niederrhein einmalige Kassettendecke" (Siegfried Scharbert, S. 45)
Die Kassettendecke des Langhauses besteht aus profilierten Kästen und Stuckrosetten. Sie wurde 1987 von der Lanker Malerwerkstatt Willi Becker restauriert. Die Decke betont die "Selbständigkeit des Laienraumes gegenüber dem Presbyterium (Chor)" (Siegfried Scharbert, ebenda)
Für den Ersatz der im 2. Weltkrieg beschädigten oder zerstörten Fenster wurde in den 50er Jahren ein theologisches Bildprogramm entworfen, das größtenteils von dem Künstler Hans Lohbeck gestaltet und von der Linnicher Glasmalerei-Werkstadt Dr. H. Oidtmann ausgeführt wurde. Das Bildprogramm der drei Chorfenster besteht aus der "Dreifaltigkeit als Gnadenstuhl" (thronus gratiae) in der Mitte und aus "Szenen aus dem Leben des Stephanus" (Apg.6,1 - 7,59) links und rechts. Die Fenster im rechten Seitenschiff thematisieren die sieben Sakramente, die Fenster im linken Seitenschiff stellen "helfende Kräfte im Leben des Christen" dar, verkörpert durch Heilige und Engel. Im Obergaden sind Rosettenfenster zu sehen.
10 der 19 Entwürfe von Hans Lohbeck sind nach Angaben von Siegfried Scharbert im Besitz des Heimatkreises Lank e.V. Es handelt sich um die Entwürfe für die sechs Seitenfenster und die vier halbrunden Ornamentfenster über den Eingängen.
Vom Altarraum weit in die Kirche hinein leuchtet das vergoldete und mit bunten Edelsteinen verzierte Tabernakel. Auf ihm ist die Verkündigung des Erzengels Gabriel an die Jungfau Maria dargestellt. Das Podest und das rückwärtige Gitter schuf der Lanker Künstler Friedel Denecke. Von ihm sind auch das Altarkreuz, der Ambo und die Sakristeitür.
Der ursprüngliche Marienaltar fiel 1977 einem Brand zum Opfer. Von dem 1856 von Andreas Müller geschaffenen Marienbild wurde nur noch der Rahmen gerettet. Für ein neues Gemälde in diesem Rahmen wurde der süddeutsche Künstler Walter Habdank gewonnen (1930-2001, zahlreiche Kunstwerke in kirchlichen Einrichtungen, Gestaltung der "Habdank"-Bibel, Augsburg 1995). Es stellt eine Szene von der Hochzeit in Kana dar und verweist mit den Symbolen Kelch und Brot auf das letzte Abendmahl.
Im linken Altarraum, dem traditionellen Raum der Marienverehrung, befindet sich außerdem eine in Südtirol geschnitzte Marienstatue, "die Nachbildung einer niederrheinischen Arbeit aus der Spätgotik (1490)" (Siegfried Scharbert, S. 55).
Dem Brand fiel auch die weihnachtliche Krippe zum Opfer. Von den Figuren blieben nur noch die Heiligen drei Könige übrig. Die Krippe und die dazu gehörenden Figuren sind inzwischen durch neue ersetzt worden. Beim Aufstellen der Figuren und bei der "Bewertung der 'Familie' nach aktuellen Gesichtspunkten dürfen Maria und Josef auch einmal die Rollen tauschen", sagte die zuständige Küsterin schmunzelnd an Weihnachten 2010 (Rheinische Post von 23.12.2010).
Im rechten Altarraum steht eine Stephanusstatue, die Statue des Kirchenpatrons. Sie stammt noch aus der alten, 1848 abgerissenen Kirche. Der Heilige hat die für sein Martyrium typischen Attribute Stein (für die Steinigung) und Siegespalme (für Überwindung des Todes) in den Händen. Die Statue wurde früher bei Prozessionen durch die Gemeinde getragen. Die Abbildung wurde außerdem "in das von 1952 bis 1970 gültige Wappen des Amtes Lank aufgenommen" (Siegfried Scharbert, S. 58). Aus der alten Kirche stammt auch der Taufstein von 1752.
Die Geschichte der Glocken von St. Stephanus ist auch ein Stück Lokalgeschichte: Eine der drei Glocken, die Stephanusglocke von 1773, war gesprungen und musste neu gegossen werden. Dies geschah 1780 im van Haagshof am alten Markt in Lank (Glockengasse). Pastor Wilhelm Jacobs wollte eigentlich aus den drei Glocken ein "harmonisches Drei-Glocken-Geläut" gießen lassen. Die Gemeindevertreter verhindert dies mit dem Hinweis, sie wollten kein "Kloster-Meer-Gebimmel" (Haefs, S. 64 f.). Im Turm hängen heute zwei von den Nationalsozialisten 1942 für Rüstungszwecke beschlagnahmte, 1947 von der Gemeinde aber wieder in Empfang genommene historische Glocken aus der Vorgängerkirche und eine Glocke aus dem Jahr 1926. Die drei Glocken läuten in den Tönen "c", "d" und "e". Sie tragen die Namen: Stephanus, Sebastianus und Schutzengel. Mit der Turmsanierung 2002 wurde auch die Glockenanlage generalüberholt, so dass "sich die gut restaurierten Glocken in einem ihrem Denkmalwert entsprechenden Ambiente optimal entfalten können und die Glockenanlage von St. Stephanus, Lank als Muster für ähnliche Sanierungsvorhaben dienen kann" (Aussage eines von Scharbert auf S. 76 zitierten Gutachters). Die Orgel gehört ebenfalls zu den historischen Schätzen der Kirche. Als sie 2012 zur Sanierung anstand, rief der Gemeindevorstand im Gemeindebrief vom Februar 2012 (S. 12) zu Spenden auf und erinnerte aus diesem Anlass - gestützt auf den Kirchenführer von Siegfried Scharbert - an die historische Bedeutung und die wechselvolle Geschichte der Orgel: "Eine Orgel wird erstmals in den Aufzeichnungen Pfarrer Jacobs (1754-98) erwähnt, wonach 1758 und 1778 an ihr größere Arbeiten durchgeführt wurden". Diese Orgel mit vermutlich zehn bis zwölf Registern "wurde 1845 von dem Krefelder Orgelbauer Kamper in die neue Kirche transformiert. Erst 1883 wurde die von der Kaiserswerther Firma Fabritius ...geschaffene, größtenteils neue, der großen Kirche angemessene Orgel in Dienst genommen. Obwohl die Kirche schon 1901 elektrische Beleuchtung erhielt , wurde der Blasebalg erst 1926 durch einen Elektromotor betrieben. Damit starb der jahrhundertealte Beruf der Balgtreter oder Kalkanten auch in Lank aus. 1938 wurde die Orgel generalüberholt und erweitert. 1983 erfolgte die letzte große Überarbeitung durch die Firma Weimbs aus Hellenthal/Eifel. Die Orgel hat jetzt 30 Register und 1792 Pfeifen, von denen die längste 6,50 m misst. Eine Besonderheit ist, dass noch heute rund 250 Jahre alte Register der Barockorgel aus der Zeit vor 1750 sowie von 1883 ihren Dienst tun, insgesamt etwa ein Drittel der heutigen Substanz."
Unter der Orgelempore befindet sich eine Kreuzigungsgruppe, die 1848 für die neue Kirche geschaffen wurde. Außen an der Nordseite des Kirchturms hängt ein Kruzifix aus Holz, das den leidenden Christus darstellt. Es wurde zwischen den beiden Weltkriegen dort angebracht und stammt wahrscheinlich (Margot Klütsch) von Heinrich Pauly, der auch die Kriegerdenkmäler in Osterath und in Ossum gestaltet hat.
Die Madonna aus Muschelkalk östlich vor dem Eingang trägt die Inschrift mit dem Namen des Kölner Künstlers Wilhelm Albermann. Die Madonna mit dem Jesuskind wurde kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges als "Mutter des Friedens" aufgestellt.
Der einflussreiche und sehr aktive Förderer Mathias Graf von Hallberg (geboren auf Schloss Pesch), auf den auch der Neubau der Kirche in der Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgeht, hat ein monumentales Grabmal auf dem Alten Friedhof in Lank, das das "Prinzengrab" genannt wird. (s. Grabmale und Mahnmale in Meerbusch )
In der Nähe des Pfarrhauses Ecke Gonellastraße/Pfarrstraße beginnt ein Kreuzweg mit sieben Fußfällen, auch "Römerweg" oder "Römerfahrt" genannt, der in Lank im Unterschied zu Osterath aus 7 Holzkreuzen besteht. Früher waren diese Kreuze aus Beton, hergestellt im Latumer Kalksandsteinwerk Franz Schmitz. Der Heimatkreis Lank kümmerte sich schon früh um die Kreuze an folgenden Stationen: 1. Station: Kreuz Pfarrstraße/Ecke Gonellastraße, 2. Station: Claudiusstraße/Park Krankenhaus, 3. Station: Claudiusstraße/Ecke Uerdinger Straße, 4. Station: Uerdinger Straße/Am früheren Lipperhof, 5. Station: Hauptstraße/Ecke Kaiserswerther Straße, 6. Station: Mühlenstraße/Ecke Kaiserswerther Straße, 7. Station: Rheinstraße/Ecke Mühlenstraße. Die lokale Presse berichtet immer wieder über die "althergebrachte Römerfahrt" im Ort als Ersatz für eine Pilgerreise - ausführlich mit Fotos und Beschreibung der sieben Fußfälle. Immer wieder engagieren sich Bürgerinnen und Bürger sowie Lanker Handwerker und vor allem der Heimatkreis Lank e.V. für den Erhalt dieses religiösen Kulturgutes ("Die sieben Kreuze von Lank-Latum").
Über das Kreuz am Forstenberg, das nicht zur "Römerfahrt" gehört, den dort stehenden "Kruseboom" (= Baum, unter dem ein Kreuz steht), einem Ort der Meerer Gerichtsbarkeit, berichtet 1977 der Heimatforscher Addo Winkels in D'r Bott, grüne Mappe, Heimatkeis Lank. Das Kreuz am "Kruseboom" war nicht nur eine Station der Lanker Fronleichnamsprozession. Der Kruseboom war im übrigen ein Zeugnis für Grenzstreitigkeiten zwischen dem Kloster Meer und der Burg Linn. Um ihn ranken sich zahlreiche Anekdoten. Die Eiche soll über 600 und die Linde über 300 Jahre alt sein (Extra-Tipp Meerbusch vom 22.4.2012, S. 5).
Ende 2021, also miten in der Corona-Zeit, stellt der Heimatkreis Lank westlich des Latumer Sees an der Gabelung des Waldwegs mit dem Weg zum Herrenbusch ein Flurkreuz der besonderen Art auf. Um den ehemaligen Grabstein der Familie des Schmieds Lingen, deren Grabstelle aufgelöst worden war, vor einer "Entsorgung" zu retten, sondern stattdessen als Kulturgut zu erhalten, übernahm er den Stein, ließ ihn fachmännisch säubern und die personenbezogenen Daten wegfräsen. Stehen blieben die Worte "Mein Jesus Barmherzigkeit". Der Grabstein war gerettet als ein Flurkreuz - als ein Kulturgut der anderen Art.
Pfarrer Norbert Viertel segnete das "malerisch mitten in der Landschaft" stehende Flurkreuz. Ein ehemaliger Grabstein lädt lädt ab jetzt als Flurkreuz "alle Vorbeikommenden zur Besinnung" ein. Angelika Kirchholtes berichtet darüber in der Rheinischen Post (2.12.21).
(Foto: Angelika Kirchholtes)
Die gute Akustik der Kirche ist auch der Grund für zahlreiche Konzerte. Für größere Konzerte wie die Aufführung des Brahms-Requiem am 19.11.2010 nutzt auch die Ev. Kantorei Lank (hier zusammen mit der Kantorei der Friedenskriche Düsseldorf und dem Rheinischen Oratorienorchester) den Kirchenraum von St. Stephan als Konzertraum. Die CD vom digitalen Mitschnitt dieser Aufführung ist unter Tel.: 02150 6330 erhältlich. Foto: Claudia Jacobs
Johannes Brahms – Wie lieblich sind deine Wohnungen
Live-Mitschnitt der Aufführung vom 19.11.2010 (Audioquelle rekonstruieren!)
In der Gemeinde und Kirche gibt es ein reges Chorleben. Am 4. November 2012 feierte unter starker öffentlicher Anteilnahme der St. Stephanus-Chor mit der "Krönungsmesse" vonWolfgang Amadeus Mozart sein 100jähriges Jubiläum. Am 16. Dezember wird der "Lobgesang" von Felix Mendelssohn-Bartholdy aufgeführt.
Die ökumenische Zusammenarbeit mit der ev. Gemeinde in Lank zeigt sich in gemeinsamen öffentlichen Auftritten wie z.B. beim Gedenken an die deportierten und ermordeten Juden am 9. November (Reichsprogramnacht) am Mahnmal von Christoph Wilmsen-Wiegmann Ecke Hauptstraße/Kemerallee.
Das religiöse Brauchtum wie z.B. St.-Martins-Feiern wird meist zusammen mit den Schützen und der Feuerwehr gepflegt (Gastbeiträge hierzu sind erwünscht).
Die Fotos stammen bis auf das Rosettenfenster, die Albermann-Madonna, das Prinzengrab und das Brahms-Requiem alle von Dr. Alfred Schneider, Lank. Dessen Foto-CD stellt Siegfried Scharbert für Reproduktionen gerne zur Verfügung.
Link zur Homepgage der Pfarrei: https://hildegundis-von-meer.de/
LInk zu den Kirchenfenstern: Kirchenfenster von St. Stephanus
Literatur:
Haefs, Theo: Kultus- und Kunstgegenstände in den Kirchen und Kapellen der Pfarrei Hildegundis von Meer Meerbusch, hrsg. vom Heimatkreis Lank e.V., Band 20 der Schriftenreihe "Im Rheinbogen", Meerbusch 2016, S. 17 - 68.
Klütsch, Margot: Meerbuscher Kunstwege. Kunstwerke und Denkmäler im Stadtbild. Düsseldorf 2010, S. 98 - 100.
Radmacher, Franz-Josef: Heimatkreis setzt Zeichen der Geschichte und Tradition, in: Dä Bott. Lanker Heimatblätter Jg. 44/2017, S. 8 ff.
Scharbert, Siegfried: Kirchenführer St. Stephanus Meerbusch-Lank, Meerbusch 2009
ders.: Meerbuscher Kirchenfenster im Internet,in: "Dä Bott" - Lanker Heimatblätter 2006, S. 114
ders.: "Mit der Sonne selbst zu malen" - Meerbuscher Kirchenfenster im Internet, in: Meerbuscher Geschichtshefte, Heft 23 (2006), S. 32 ff.
ders., Hinweise zu den Kirchenfenstern in St. Stephanus/Lank, in: Dä Bott, Lanker Heimatblätter Jahrgang 37/Herbst 2010, S. 42 f.
Winkels, Addo: Der Krausebaum und seine Bedeutung, in: Bott, Herbst 1977, S. 91 ff.
....und so sehen Künstlerinnen und Künstler die Kirche:
Helga Ebner (drei Aquarelle)
Editha Hackspiel: "Martinsfest in Lank" (colorierte Radierung
Ilse Petry-Ambrosius (Radierung)
Theo Schackers Theo Schackers Arno Mair-Grüneklee
Arno Mair-Grüneklee (Foto)
Gemälde "Spielende Kinder auf dem Lanker Markt" von Eugenia Kindel (angefertigt in Zusammenarbeit mit ihrer Schwester Christina und Sebastian Stolp)
(Quelle: Umschlagbild des Buches "Landleben und Brauch. Alltagsgeschichte im Gebiet des früheren Amtes Lank", Hrsg. Peter Dohms, Meerbusch 1998)