Grabdenkmäler in Lank I
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Friedhof Lank I: Doppelgrabanlage Münker/Kohtes
Standort (Feld/Reihe/Nr): XII/H/1-6 (Münker), XII/H/8-11 (Kohres)
(Seite in Bearbeitung)
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Friedhof Lank I: Grabstein Cames
Standort (Feld/Reihe/Nr): XIII/B/7-11
Das klassizistische Grabmal der Familie Cames vom Strümper Meerhof gehört zu den größeren Familiengräbern auf dem Lanker Friedhof. Die mittlere Stele besteht aus Wirbelau Marmor, das Kreuz darüber aus Sandstein und die beiden Steine links und rechts aus Muschelkalk.
Die eingeschlagene Inschrift auf der Vorderseite der vierseitigen Grabstele lautet:
Zum
christlichen Andenken an
unsere in Gott ruhenden Eltern
Wilh. Heinr. Cames
gest. 22.Okt. 1842 - 76 Jahre
und
Mar. Christ. Cames
geborene Buscher
gest. 13. Mai 1827 - 66 Jahre
R.I.P.
O Gott laß sie wohnen in deinem Licht
und vollende alles Gute was sie im
Leben begonnen haben
Aus kindlicher Verbundenheit
Auf der rechten Seite der Stele ist zu lesen:
Pet. Ant. Münker
ge. zu Strümp 30. Decbr. 17896
gest. 30. Octbr. 1855
R.I.P.
„Wilhelm Heinrich Cames amtierte 1798 bis 1811 als Bürgermeister der von den Franzosen geschaffenen Marie Strümp/Ossum-Bösinghoven.“ Der Grabstein wurde von dem bekannten Düsseldorfer Steinmetz Josef Bellut erschaffen, von dem es auch Grabsteine auf dem dortigen Golzheimer Friedhof und dem Heerdter Friedhof gibt. Der Grabstein wurde wahrscheinlich 1842 angefertigt. Die Stele endet in Dreiecksgiebeln und einem Kreuz in Dreipassformen. „Auf der Pfeilerbasis sind gekreuzte, nach unten gerichtete erloschene Fackeln als Todessymbole angebracht. Die Schlange, die sich in den eigenen Schwanz beißt, weist auf den ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen, gilt aber auch traditionell als Wächterin über die Totenruhe“ (Klütsch, S. 207 f.).
Die später ergänzten Steine links und rechts sind Gedenktafeln mit den Namen von Christine Cames, Wilhelmine Cames, Elisabeth Cames, geb. Hecksehen, Josef Cames und Franz Josef Cames (gest. 2000) mit den jeweiligen Geburts- und Sterbedaten sowie den Namen Karl Josef Cames, Margaretha Cames geb. Arntz, Wilhelm Anton Cames, Catharina Cames geb. Tapire, Johanna Maria Cames und Maria Caroline Cames (gest. 1901) mit den entsprechenden Geburts- und Sterbedaten. Etwas abseits links befindet sich der zweite Grabstein für Carl Heinr. Cames, geb. 1854 in Strümp und gest. 1914 in Beuel.
Foto/Literaturhinweise:
Foto: Klütsch, Margot
Klütsch, Margot: Spiegel mit vielen Facetten - Friedhöfe und Grabmalkunst in Meerbusch, in: Jahrbuch für den Rhein-Kreis Neuss 2013, S. 207 f.
Kunze, Mike: Was vom Leben bleibt - Grabsteine als lokalhistorische Quelle (Teil II), in: Meerbuscher Geschichtshefte, H. 28, Meerbusch 2011, S. 42 f.
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Friedhof Lank I: Grabstein van Dawen
Standort (Feld/Reihe/Nr): XIV/A/5-8
(Seite in Bearbeitung)
Der Stein für den Ehrenbürger von Lank-Latum Carl van Dawen (rechtes Fots) steht im Feld VI/G/6-7. Die Ehrenurkunde aus dem Jahre 1930 ist abgebildet auf der Rückseite des Lanker Heimatblattes Dä Bott 39/2012.
Fotos/Literaturhinweise:
Dä Bott, Lanker Heimatblätter, Jahrgang 39/2012, Rückseite (Ehrenurkunde für Carl van Dawen)
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Friedhof Lank I: Grabstein der Geschwister van Haag
Standort (Feld/Reihe/Nr.): XIV/G/13-14
Das klassizistische Grabmal der Geschwister van Haag erinnert an die wohlhabende und sozial engagierte Lanker Familie van Haag, der auch der Haagshof in der Lanker Hauptstraße 19 (Denkmal Nr. 133) gehörte.
Der Stein besteht aus hellem, Wirbelau-Marmor. Er hat folgende Maße: H=320 cm (vom Boden aus), B= 112cm. Er steht auf einem gemauerten Fundament und einer Platte (112 x 80 cm) mit gestuftem Sockel, Bogen-Stele und Kreuz. Das Fundament wird wohl bis zur Sohle des ehemaligen Grabes (bis zu 2 m Tiefe) reichen. Die im Spiegel eingesetzt Platte mit der bildlichen Darstellung besteht aus Sandstein, das oben aufgesetzte Kreuz aus Marmor. Der Grabstein ist mit „Meinardus in Düsseldorf“ signiert, aber nicht datiert. Welches Mitglied der bekannten Düsseldorfer Bildhauerfamilie Meinardus den Stein geschaffen hat, ist daher nicht zu klären. In Frage kämen Dietrich Meinardus (1804 - 1871) sowie Alexander Meinardus (1843 - 1891). Sogar die Autorschaft von Siegfried Meinardus (1874 - 1933) ist nicht gänzlich auszuschließen.
In die Vorderseite des Steins ist folgende Inschrift eingeschlagen:
Ruhestätte
der
Geschwister van Haag
In Fried ward bereitet ihr Ort,
die Wohnung auf Sion.
Psalm 75,3 *)
In einem Rundbogenfeld (Spiegel) ist Thanatos, der Gott des Todes, abgebildet mit gesenktem Kopf und erloschener Fackel. Herabfallende Mohnkapseln rechts symbolisieren den Schlaf. Die Darstellung geht zurück auf die idealistische Ästhetik Lessings, „ die nicht die erschreckende Seite, sondern den erlösenden, heiteren, schönen Aspekt des Sterbens betont“ (Klütsch). Der geflügelte Jüngling ist das Gegenbild zum Gekreuzigten mit Dornenkrone auf vielen neugotischen Grabmalen. Dazu passt auch der Hinweis auf den Psalm zum Preise des himmlischen Richters.
*) anders als in der Inschrift muss es jedoch heißen: Psalm 76,3).
Die Inschrift auf der rechten Schmalseite enthält die Namen der vier Geschwister, wobei die unterschiedliche Beschriftung dafür spricht, dass der Stein bereits 1854 entstand.
Jos. Anton
van Haag,
geb. in Lank am 14. Oct.
1814,
gest. am 17. März 1852
Joh. Theodor
van Haag,
geb. in Lank am 3. Oct. 1817
gest. als Alexianerbruder
von Neuss am 31. Juli
1854
Mar. Kath.
van Haag,
geb. in Lank am 21. Oct.1812, gest. 9. Jan. 1881.
Maria Josepha
van Haag,
geb. in Lank 28. Sept. 1820 gest. z. Kaiserswerth, 3. Febr. 1911
Maria Josepha van Haag vermachte ihr gesamtes Vermögen (Land und Geld) der Lanker Pfarrkirche u.a. für die Einrichtung einer „Kinderverwahranstalt“ für vorschulpflichtige Kinder von arbeitenden Eltern in Lank (1895), später Katholischer Kindergarten.
Die Schrift (geschwungene Schreibschrift) ist noch lesbar. Der Stein weißt verfugte Risse, leichte Abschuppungen und Schalenbildungen auf. Von der Auswitterung am stärksten betroffen ist die Bebilderung auf der eingesetzten Platte. Auch dieser Stein müsste restauriert werden.
Foto/Literaturhinweise:
Foto: Petry, Ludwig (Alternativen: Klütsch, S. 209; Kunze, S. 48, Haefs)
Heimatkreis Lank e.V.: Faltblatt-Info zum Tag des offenen Denkmals 2015 „250 Jahre van-Haags-Hof“
Jürgens, Franz-Josef: Auf unserem Friedhof in der Rheinstraße besteht Handlungsbedarf, in: Dä Bott 40/2013, S. 85 ff.
Klütsch, Margot: Spiegel mit vielen Facetten - Friedhöfe und Grabmalkunst in Meerbusch, in: Jahrbuch für den Rhein-Kreis Neuss 2013, S. 208 f.
Kunze, Mike: Was vom Leben bleibt - Grabsteine als lokalhistorische Quelle (Teil II), in Meerbuscher Geschichtshefte, H. 28, Meerbusch 2011, S. 48
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Friedhof Lank I: Grabstein Porth
Standort (Feld/Reihe/Nr): XIV/I/17-19
Der neugotische Grabstein der Familie Porth aus Ilverich, ein Sandstein, hat folgende Maße: H=ca. 470 cm, B=100 cm. Er steht auf einem gemauerten Fundament (das 2 m tief bis zur Sohle des ehemaligen Grabes reichen dürfte). Darüber liegt eine zweiteilige Platte in den Maßen 120 cm (B) x 86 cm (T), auf dem ein gestufter Sockel aus Mayener Basaltlava steht, darüber eine Stele (mit einem Spiegel und zwei Dübellöchern), die sich kapellenartig fortsetzt und in einem Kreuz endet.
Der Grabstein gehört zu den ältesten und repräsentativen Steinen auf dem Lanker Friedhof. Er ist ein Beispiel für die im Zusammenhang mit dem Weiterbau des Kölner Doms auch für Grabdenkmäler praktizierte gotische Grabmalkunst im Rheinland. In dieser Gestaltung kam der „wahre christlicher Stil“ zum Ausdruck. Der gesamte Stein sollte wie eine „gotische Kapelle en miniature“ wirken. Um jedoch die Hierarchie der Grabsteine untereinander zu wahren, wurde dann das „Prinzengrab“ des Mathias Graf von Hallberg (gest. 1848) etwas höher gebaut (s. Denkmal Nr. 78 ).
Eingeschlagene Inschrift in der Stele (im Spiegel):
Familiengruft
der Eheleute Jacob Porth
geb. im Jahre 1784 gest. 1843
Anna Maria Porto
geb. im Jahre 1800 gest. 1871
Christian Heinrich Porto
geb. 5. Novbr. 1825 gest. 10. April 1880
Peter Porth
geb. 9. Mai 1832 [g]est. 12. Oct. 1901
Eingeschlagene Inschrift auf dem Sockel:
Der Staub kehre wieder zur Erde von welcher
er war
der Geist gehe wieder zu Gott welcher ihn
gegeben hat.
Pred. 12,7
Entgegen der Bezeichnung „Familiengruft“ handelt es sich wohl nicht um eine klassische Gruft mit einem gemauerten Grabkeller. Das Grabmal gehört jedoch zu den ältesten (1843) und repräsentativen Grabstätten auf dem Lanker Friedhof.
Die Inschrift verweist auf ein wohlhabendes und einflussreiches Ilvericher Geschlecht. Anna Maria Porth stammte aus der Familie Aretz, die nach der Säkularisation den Ilvericher Münkshof des Klosters Meer erwarben hatte. Anna Maria, geb. Aretz, übernahm zusammen mit ihrem Mann Jacob Porth aus Hüls den Hof. Nach dessen Tod wanderte die Witwe mit ihren Kindern nach Missouri aus. Diese Auswanderung in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts ist ein Teil der Lanker Geschichte. Der Palmvers verweist auf die Sehnsucht nach der Heimat aus der Ferne.
Unter dem Stein befindet sich heute keine Grabstätte mehr. Die ursprüngliche Anlage umfasste drei Stellen. Der Stein ist stark verwittert und bemoost. Er zeigt Auswitterungen in Form von Abschuppungen und Schalenbildung. Er müsste restauriert werden.
Foto/Literaturhinweise:
Foto: Haefs, Theo
Jürgens, Franz-Josef: Auf unserem Friedhof in der Rheinstraße besteht Handlungsbedarf, in: Dä Bott 40/2013, S. 85 ff.
Klütsch, Margot: Spiegel mit vielen Facetten - Friedhöfe und Grabmalkunst in Meerbusch, in: Jahrbuch für den Rhein-Kreis Neuss 2013, S. 207
Kunze, Mike: Was vom Leben bleibt - Grabsteine als lokalhistorische Quelle (Teil II), in: Meerbuscher Geschichtshefte, H. 28, Meerbusch 2011, S. 44
Radmacher, Franz-Josef: Wichtige Quellen zur Lanker Auswanderung gefunden, in: Heimatblätter „Länkter Bott“, Mappe 6, S. 301 ff
Friedhof Lank I: Grabstein Stapper/Brors
Standort (Feld/Reihe/Nr):
(Seite in Bearbeitung)
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Friedhof Lank I: Grabstein Gudrun und Siegfried Naaf
Standort (Feld/Reihe/Nr): XII/A/11-12
Dieser Grabstein aus dem Jahr 2004 ist ein kreisförmiger Sandstein, der eine 38 cm hohe Bronze-Skulptur umschließt.
Die Inschrift lautet:
Gudrun Naaf Bildhauerin *8.6.1928 † 2.12.2004
Siegfried Naaf Pfarrer *19.5.1928 † 8.7.2007
Der nahezu kreisförmige Grabstein ist als zweiteilige organische Form in Art eines Blattes gearbeitet. In dessen Mitte befindet sich eine ovale Nische mit der Bronzefigur "Schutzengel" (2001) von Gudrun Naaf.
Gudrun Naaf arbeitete seit 1974 als Bildlhauerin in Meerbusch-Lank. Sie spezialisierte sich auf stark stilisierte figürliche Plastiken und war u.a. Mitglied im "Verein Meerbuscher Künstler e.V." und im Verein "Freie Künstler Meerbusch e.V.".
Für die Erhaltung sprechen insbesondere künstlerische Gründe gem. DSchG - NRW § 2 (1).
Foto/Literaturhinweise:
Foto: Klütsch, Margot
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