St. Franziskus
(aktualisiert am 26.8.20)
Die aktuellsten Informationen zur Pfarrei "Hildegundis von Meer", zu der die Kirchen und Gemeinden St. Stephanus in Lank, St. Nikolaus in Osterath, St. Franziskus in Strümp, St. Pankratius in Ossum-Bösinghoven, St. Martin in Langst-Kierst und St. Cyriakus in Nierst gehören, finden Sie hier.
Die katholische Kirche St. Franziskus in Strümp gehört zu den jüngeren und von der Architektur her modernen Kirchen in Meerbusch. Die Vorgängerkirche St. Amandus und Vedastus war wegen der Bevölkerungsentwicklung zu klein geworden und wurde zusammen mit der alten Schule und der Lehrerwohnung 1960 abgerissen. Ein Denkmalschutzgesetz gab es damals noch nicht, so dass eine Alternative (Unterschutzstellung und Erweiterungsbau) nicht in Betracht gezogen wurde. Mike Kunze erinnert in der Rheinischen Post vom 26.8.20 in Bild und Text an die Situation von 1888 (Link s. unten).
Der 1961 begonnene und am 12.05.1963 eingeweihte Kirchbau stammt von dem Architekten Norbert Schöningh und dem Dipl.Ing. Hugo Nagel. Der Kirchenraum wid zum Altar hin breiter. Die liturgische Reform der damaligen Zeit führte auch in der Architektur dazu, dass die Gemeinde näher an den Altar rückte. Ein Gefälle des Kirchbodens von 30 cm zum Altar hin sorgte außerdem dafür, dass die Gläubigen eine gute Sicht auf das Zentrum des liturgischen Geschehens hatten.
"Dem breit angelegten Kirchenschiff mit seinem großen Dach ist der hohe, schlanke Turm als Gegengewicht zugeordnet" (Winkels, S. 57). Da die benachbarte Evangelische Versöhnungskirche über keinen eigenen Kirchturm verfügt, können die Glocken von St. Franziskus auch zu bestimmten kirchlichen Anlässen der evangelischen Nachbargemeinde geläutet werden.
Die Geschichte der katholischen Gemeinde in Strümp ist geprägt von einem selbstbewussten Ringen um Eigenständigkeit. Mit dem Neubau schied die neue Pfarre aus dem Lanker Pfarrverband aus und wurde selbständig – jedenfalls vorübergehend. 1970 erhielt Strümp auch einen eigenen Friedhof. Die Selbständigkeit des Pfarrverbandes endete jedoch, als zum 1. Januar 2010 die neue und größere Pfarrgemeinde Hildegundis von Meer mit der Pfarrkirche St. Stephanus in Lank-Latum gegründet wurde.
Der Platz vor der Kirche wurde zusammen mit dem Neubau 1960 ebenfalls neu gestaltet. Der Vorplatz der Kirche wurde erhöht und mit einer Mauer umgeben. Dadurch wirken Kirche, Kirchturm und Vorplatz wie ein harmonisches Ensemble. Das Rektoratshaus, das Vereinshaus (während der Bauzeit: Notkirche) und die ehemalige Hauptschule (jetzt Musikschule) runden den Platz ab.
Die räumliche Nähe zur evangelischen Versöhnungskirche ermöglicht gemeinsame Aktivitäten im Geist der Ökumene.
Link: zur Pfarrei "Hildegundis von Meer" mit ihren Kirchen und Gemeinden
Link: zu den Kirchenfenstern von St. Franziskus
Literatur:
Radmacher, Franz-Josef: Kirchen in Meerbusch aus der Nachkriegszeit, in: Jahrbuch 2018 für den Rhein-Kreis Neuss, Neuss 2017, S. 194-213
Winkels, Fritz und Hedwig: Geschichte der Kapellengemeinde St. Amandus und Vedastus und der Kirche St. Franziskus in Strümp, in: Dä Bott, Heimatblätter des Heimatkreises Lank, Jg. 2001, S. 167 ff.
Versöhnungskirche
Geschrieben von Falk Neefken
letzte Bearbeitung: 307.03.2023
Die aktuellsten Informationen zur Ev. Kirchengemeinde Lank, zu der die Kreuzkirche in Lank-Latum und die Versöhnungskirche in Strümp gehören, finden Sie hier.
Die Versöhnungskirche Strümp ist die jüngste der Meerbuscher Kirchen. 1985 wurde der Grundstein gelegt, 1987 wurde sie eingeweiht. Gebaut nach den Plänen von Karlhans Pfleiderer, Neuss, ist sie Teil des evangelischen Gemeindezentrums in Strümp (2. Pfarrbezirk der Evangelischen Kirchengemeinde Lank). Entwurfsgedanke war, die Dachkonstruktion in Holz sichtbar zu lassen, so dass Räumlichkeit in allen Bereichen erlebbar ist. Die gegeneinander abgestuften Pultdächer des Gebäudes können als Sinnbild der unterschiedlichen Gruppen und Aktionen gedeutet werden, die sich unter einem Dach, in einer Gemeinde treffen.
Der Kirchraum, als Sakralbereich zwar abgetrennt, lässt sich mittels mobiler Wände zu den Gemeinderäumen hin öffnen. Er ist, wie alle Räume, durch große Fenster von außen einsehbar, wie überhaupt eine fließende Verbindung zwischen Außen und Innen wahrnehmbar ist und darauf hinweist, dass Gottesdienst und Leben einer Gemeinde nicht abseits des Alltags stattfinden.
Die künstlerische Gestaltung lag in den Händen zweier Strümper Künstler. Der Bildhauer Michael Franke entwarf die Prinzipalstücke, der Grafiker Raimund Franke die Kirchenfenster.
Die Balken des Kreuzes sind spitz zulaufend, ein verbindendes Gestaltungselement, das sich in Kanzel und Altar ebenso wieder findet wie die Materialien: helles Holz und dunkle Bronze.
Die blauen, violetten, grünlichen und durchsichtigen Glasstreifen im Erkerfenster wirken wie herabfließendes Wasser – eine angemessene Umrahmung des Taufbeckens.
Die Orgel, ein 18-Register-Instrument, gebaut von der Firma Klais, Bonn, wurde 2002 eingeweiht.
Link: zur Versöhnungskirche und zur Ev. Kirchengemeinde Lank
Literatur:
Festschrift 2002