Kapelle St. Pankratius
Kapelle St. Pankratius in Ossum
"Die Kirche mitten im Dorf", das ist seit Generationen Ziel der Ossumer, die katholischerseits zur Lanker Pfarre Hildegundis von Meer gehören, aber Wert auf ihr eigenes Gotteshaus legten und bis heute legen, wovon nicht nur die zum großen Teil in ehrenamtlicher Arbeit durchgeführte Innensanierung des Kirchleins in den Jahren 2005/2006 zeugt.
Die Kapelle ist Station des Jakobswegs von Nijmwegen nach Köln.
Von weitem schon grüßt den auf der Straße von Latum nach Bösinghoven Eilenden der Dachreiter mit dem kleinen Türmchen und der Glocke von 1649. Kompakt wirkt die von hingeduckten Höfen umringte Kapelle, deren vorderer, größerer Teil erst 1911 angebaut wurde, eine Erweiterung des für die wachsende Gemeinde zu klein gewordenen heutigen Mittelteils, der ursprünglichen Kapelle.
Diese, aus ein Meter dicken Tuffsteinmauern mit vier romanischen Fenstern und einem umlaufenden Rundbogenfries bestehend, entstand vermutlich im 12. Jahrhundert. Funde am Fundament deuten aber daraufhin, dass die Kapelle, oder ein Vorgängerbau, bereits um das Jahr 1.000 errichtet wurde. Gebaut wurde St. Pankratius wahrscheinlich als Eigenkirche durch die Besitzer des direkt angrenzenden Herbertzhofes. Eigenkirchen entstanden hauptsächlich im 9. und 10. Jahrhundert. Der Grundherr war für den Unterhalt zuständig und hatte das Recht, Priester einzusetzen, aber auch die Pflicht, sie zu besolden. Letztere wiederum waren gehalten, für das Seelenheil des Stifters und seiner Familie regelmäßig zu beten.
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