Gnadenkapelle Niederdonk

Geschrieben von Ludwig Petry am .

Innenausstattung

gimp chor niederdonk2dsc05414

 

 

 

Durch eine schwere Holztür betritt man die Kapelle von der Necklenbroicher Straße her. Licht durchflutet das Kapelleninnere mit der Apsis (s. Fenster und Glasmalerei).

 

 

 

 

 

 

 

Der Blick wird direkt auf das Gnadenbild gelenkt, das der Kapelle den Namen gegeben hat. Es ist eine Zweifigurengruppe, Maria hält ihren toten Sohn auf dem Schoß.

madonna in der niederdonker

 

 

 

 

Das Gnadenbild, die Pietà, steht vorne rechts im Chorraum, dem ältesten Teil der Kapelle. Tritt man näher heran, erkennt man, dass die Gruppe aus Holz geschnitzt, mit Stuck überzogen und bemalt ist. Niemand weiß genau, woher sie stammt. Fest steht nur, dass schon im 17. Jahrhundert hier ein „wundertätiges Bildnis“ verehrt wurde. In der ersten urkundlichen Erwähnung der Kapelle 1677 ist von einer "miraculosa imago" die Rede und 1679 förderte der Kölner Erzbischof Wallfahrtsprozessionen zur "Schmerzhaften Mutter". Das heutige Gnadenbild lehnt sich eng an den Vesperbildtypus des 15. Jahrhundert an. Man nahm an, dass es  aus dem 17. Jahrhundert stammt (Emsbach u. Tauch 1986), möglicherwesie ist es aber auch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden.1949 wurde die Pietà mit einer Krone und  dem metallenen, beleuchtbaren Strahlenkranz versehen.

Mitten im Chorraum steht der Altar, von dem Kölner Künstler Egino Weinert (* 1920) ca. 1980 gestaltet. In die vier Nischen des schwarzen Marmoraltars hat er Bronzeplatten mit eucharistischen Motiven eingefügt: Das Weinwunder bei der Hochzeit zu Kana, die wunderbare Brotvermehrung, die Erfahrung der zwei Jünger beim Mahl in Emmaus, dass Jesus lebt, und die Fußwaschung der Apostel beim Letzten Abendmahl. Die Kredenz (der Gabentisch). ebenfalls von Egino Weinert in Bronze gegossen, zeigt die sieben Werke der Barmherzigkeit.

Der Tabernakel wurde 1972 von dem Mataré-Schüler Karl Matthäus Winter aus Limburg (*1932) nach einem Entwurf des Kölner Bildhauers Elmar Hillebrand (*1925) geschaffen. Das Sakramentshäuschen besteht aus Sandstein mit Blattornamenten, einer zinnernen Tür, verziert mit Weinrankenmotiven und zwei ebensolchen Seitenteilen. Es hängt rechts neben der Tür zur Sakristei unterhalb einer Konsole des Kreuzrippengewölbes.